Plötzlich Probleme mit den Favero Assioma Duo Powermeter-Pedalen

Fast ein dreiviertel Jahr hatte ich an den Favero Assioma Duo Powermeter-Pedalen absolut nichts auszusetzen. Doch am Ende einer längeren Trainingsfahrt bei winterlichem Schmuddelwetter fingen die Probleme plötzlich an.

In diesem Artikel erläutere ich Dir welche Schwierigkeiten ich mit dem Assioma Powermeter genau hatte und wie ich sie zusammen mit dem Support von Favero wieder in den Griff bekommen habe.

Was war geschehen?

Von jetzt auf gleich zeigte mein Radcomputer rund 100 Watt zu viel an. Da die Trainingseinheit aber ohnehin fast zu Ende war, dachte ich mir nichts weiter dabei. Eine manuelle Nullstellen-Kalibrierung (Zero-Offset) vor der nächsten Fahrt wird es schon richten. Doch Pustekuchen! Die Anzeige meines Radcomputers* blieb dieses Mal sogar ganz auf 0 stehen. Ein Blick nach unten offenbarte: Lediglich die LEDs des linken Pedals blinkten wie gewohnt, das rechte Pedal blieb dunkel. Zu Hause wieder angekommen, stellte ich eine Verbindung per Bluetooth mit der Assioma App her und stellte fest, dass der Akku des rechten Pedals fast leer war. Das war sehr verwunderlich, da ich beide Pedale erst kurz vor Abfahrt vom Strom genommen hatte. Das linke Pedal zeigte erwartungsgemäß einen randvollen Akku. Mithilfe des Ladekabels konnte ich das rechte Pedal schließlich wieder zum Leben erwecken, doch das automatische Anschalten beim Pedalieren funktionierte nicht mehr. Auch die dramatische Akkuentladung war nicht zu stoppen. 

Um erstmal weiter trainieren zu können, konvertierte ich meine Assioma Duo mittels App zur einseitigen Version Assioma Uno. In dieser Konfiguration werden die Werte des linken Pedals einfach verdoppelt. Dies konnte aber natürlich nur eine Notlösung sein, da ich mich ja bewusst für die beidseitig messende Variante entschieden hatte und sich die Pedale noch in der Garantiezeit befanden.

Support durch den Hersteller musste also her!

Per Kontaktformular schilderte ich die Symptome meiner Assioma Duo Pedale und teile Favero auch die entsprechenden Seriennummern mit. Hier noch einmal in Kurzform:

  • Völlig unplausible Leistungswerte,
  • extreme Batterieentladung des rechten Pedals,
  • kein automatisches Anschalten des rechten Pedals bei Bewegung.

Einen Tag später hatte ich bereits eine Antwort von Favero im Kasten. Wenn man ein „Ticket“ beim Support eröffnet, ist Favero in der Lage bestimmte Parameter des Powermeters auszulesen. Diese werden wohl automatisch gespeichert und übermittelt wenn man die Pedale mit der App verbindet. Jedenfalls konnte der Mitarbeiter meine oben geschilderten Probleme anhand der übermittelten Werte bestätigen. Als Lösung schlug er mir folgende Vorgehensweise vor:

  • Zunächst sollte ich die Firmware resetten. Hierzu nimmt man den Magnetstecker vom Stromkabel und hält diesen etwa 15 Sekunden lang über den FAVERO Electronics Schriftzug am Pedalsensor. Der Sensor quittiert dies durch entsprechendes Blinken.
  • Im zweiten Schritt sollte ich die Pedale wieder mit Strom versorgen und ein Firmware-Update durchführen. Favero hatte mir hierzu extra eine bisher unveröffentlichte Vorabversion rev.3.42 freigeschaltet. Installiert war bei mir Version 3.0, was meines Wissens nach auch die aktuellste Firmware zu diesem Zeitpunkt war. Nach dem Update sollten die Pedale weitere 8 Stunden aufgeladen werden. 
  • Der dritte Schritt bestand darin, aus der App heraus 5 manuelle Kalibrierungen vorzunehmen und danach eine Testfahrt mit harten Antritten durchzuführen.

Ende gut, alles gut?

Und was soll ich sagen? So schnell wie die Probleme mit dem Assioma Powermeter* gekommen sind, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Nachdem ich die oben skizzierten Schritte abgearbeitet hatte, funktionierten die Pedale wieder wie am ersten Tag. Das von mir bereits befürchtete, langwierige Einschicken der Pedale nach Italien konnte also durch den tollen Online-Support von Favero vermieden werden. Daumen hoch!